Maloka Dome in Kolumbien

20 Mio. Pixel und ein Ticket zu den Sternen

Wir waren jung und wollten Astronauten werden. Wir wollten entschieden unseren Weg gehen, zu den Sternen reisen und all die anderen Dinge tun, von denen JFK sagte, dass sie möglich seien. Und ein Planetarium war der Ort, an dem wir unserem Ziel am nächsten kamen. Also gingen wir dort hin. Aber dann waren es nicht die Sterne, die uns faszinierten. Es war der Projektor.

Ein riesiges, insektenartiges zweiköpfiges Ding mit Hunderten von Augen. Es stand auf spindeldürren Beinen und warf Tausende von Sternen auf eine schwarze Kuppel. Und es bewegte sich. Wir hatten noch nie einen Projektor gesehen, der sich bewegt. Es war ein Zeiss-Jena Universal Projection Planetarium Type 23/6. Das wussten wir damals nicht. Wir wussten nur, dass es einfach großartig war.

Punkte an der Decke

Aber um ehrlich zu sein – die Show war nicht gerade umwerfend. Nicht wirklich beeindruckend, sondern alles sehr wissenschaftlich. Wir hatten gehofft, C-Beams glitzernd im Dunkeln, nahe dem Tannhäuser Torzu sehen. Doch alles, was wir sahen, waren Punkte an der Decke.

Aber das war damals und nicht heute. Das Maloka Dome-Filmtheater in Kolumbien verfügt jetzt über fünf Christie Mirage 304K-Projektoren mit 3DLP®-Technologie und einer Helligkeit von jeweils 30.000 Lumen. Jeder dieser fünf Mirage-Projektoren deckt 20 % der gewölbten Projektionsfläche ab, die sich mit einem Durchmesser von 22 Metern vollständig über die 180-Grad-Kinokuppel erstreckt. Für die gesamte Projektionsfläche ergeben sich damit insgesamt 150.000 Lumen und 20 Mio. Pixel. Mehr als genug, um die Fantasie jedes angehenden Astronauten anzuregen.

Dank Digitaltechnik verfügt das Maloka Dome-Filmtheater jetzt über eine umfangreiche neue Filmbibliothek im Vergleich zum früheren 8/70-Format. Gezeigt wurden bereits Hábitat Tierra, Regreso a la luna und Astronautas por accidente. Da sich die Betreiber für aktive Brillen entschieden haben, können auch 3D-Inhalte wiedergegeben werden.

Die Wissenschaft kommt nicht zu kurz

Bei alldem könnte man meinen, dass die wissenschaftliche Seite zu sehr in den Hintergrund gedrängt wird – doch weit gefehlt! Das Maloka Dome-Projekt wurde von den schwedischen Planetarium-Experten Sciss ausgeführt und nutzt Uniview, eine Datenvisualisierungsplattform, die weithin als eine der besten in der Branche gilt.

In Verbindung mit den fünf Mirage 304K-Projektoren kann das System alle bekannten Objekte unseres Sonnensystems darstellen: Kepler-Planetenkandidaten, Sternenentstehungsgebiete, Sternhaufen, die lokale Gruppe, Deep-Sky-Objekte, Sloan-Galaxien und Quasare. Die Betreiber können Orbitalbewegungen mit derselben Präzision wie die NASA simulieren und haben sofortigen Zugriff auf ein Netzwerk aus täglich aktualisierten Satellitenbildern, um faszinierende Inhalte in 8K zu projizieren. Maloka hält außerdem regelmäßig Meetings für Experten weltweit ab, wobei sich das Zentrum mit anderen Domes verbindet und immersive Multi-Screen-Events hostet.

Ein riesiger Sprung nach vorn

Diese Technik ist nach allen Maßstäben ein gigantischer Sprung nach vorn und stellt das Planetarium von damals mit seinem Zeiss-Jena-Projektor weit in den Schatten. Darüber hinaus ist es nicht das erste Mal, dass Maloka auf Projektionstechnik von Christie setzt. Im Flachbildschirm-3D-Auditorium kommt bereits seit acht Jahren ein Christie-Projektor zum Einsatz. Eine positive Erfahrung, die laut Cristina Colimon, Director of Operations von Maloka, sehr viel zählte: „Maloka vertraut Christie zu 100 %. Der CP2000 im 3D-Auditorium hat sich seit seiner Installation als absolut zuverlässig erwiesen.“

Reisen führen nicht immer an das erwartete Ziel. Als wir dieses Planetarium vor so vielen Jahren besuchten, gingen wir davon aus, eine Reise zu den Sternen gebucht zu haben. Wie sich herausgestellt hat, sind wir sehr viel weiter gekommen.