Bisher galt allgemein: hat man einen Eurovision Song Contest gesehen, hat man alle gesehen. Aufgesetzte Originalität von Heavy-Metal-Bands aus Finnland (292 Punkte), singende Babuschki aus Russland (55 Punkte) und Disco-Hits wie Genghis Khan (Deutschland, 86 Punkte)* – all das haben wir schon erlebt.

Es gab unzählige opulente Kostüme, genug künstliche Nebelschwaden für ein ganzes Universum und Auftritte, die man nie wieder sehen wollte.

Aber dann kam Dami Im aus Australien**. Und wir sahen etwas vollkommen Neues!

Wir sahen ätherisch anmutende, holografische, fast dreidimensionale interaktive Projektionen, die selbst bei erfahrenen Experten für Licht- und Bühnendesign Fragen wie diese aufkommen ließen: Wie haben sie das gemacht? Wie geht das? Wo gibt es das?***

Vergessen Sie singende Ladys mit Vollbart und ähnliche Eindrücke. Diese Performance war wirklich anders. Das war Holo-Gauze und die Geschichte begann im eher schlichten Wohnzimmer von Stuart Warren-Hill, fernab von all dem ESC-Glamour in einem ganz normalen Vorort von Nord-London.

Stuart Warren-Hill geht vielen Berufungen und Berufen nach: AV-Produzent, visueller Künstler, VJ, Elekro-Musiker – und nicht zuletzt Erfinder. Denn als er feststellte, dass ihm niemand die Effekte bot, die er sich für seine VJ-Shows wünschte, erfand er einfach selbst die passende Lösung. In seinem Wohnzimmer in Nord-London.

Was also genau ist Holo-Gauze?
Vereinfacht ausgedrückt ist Holo-Gauze gewöhnlicher Bühnentüll kombiniert mit hochreflektierender (und ultratransparenter) Metallbeschichtung. Projizierte Bilder werden dadurch massiv reflektiert. Aber auch alles, was sich hinter Holo-Gauze befindet, kann bei präziser und richtiger Beleuchtung sichtbar gemacht werden.

Die Verwendung von Bühnentüll als Medium für Sichtbar-Unsichtbar-Effekte ist eine bewährte Technik. Neu und ein absoluter Geniestreich ist dagegen Warren-Hills Idee der metallischen Beschichtung. Mit Holo-Gauze verschmelzen Projektion und Live-Action auf der Bühne nahtlos zu einer gemeinsamen Performance.

Die beeindruckenden Effekte täuschen über die Einfachheit der Methode hinweg: So wurde Popikone David Bowie in Lady Gagas Tribute-Show bei den Grammy Awards zu neuem Leben erweckt und mehrere holografisch choreografierte Beyoncés tanzten mit der Sängerin in Brooklyn zu ‘Lemonade’ auf der Bühne. Der ESC-Auftritt von Dami Im faszinierte Millionen Zuschauer und zeigte damit, dass Holo-Gauze sich auch perfekt für Film- und Fernsehanwendungen eignet.

Höchste Präzision und Leistung erforderlich
Holo-Gauze funktioniert mit jedem projizierten Bild aus nahezu jeder Quelle. Für beste Ergebnisse ist jedoch eine bedeutende Projektionsleistung erforderlich. Je heller das projizierte Bild ist, umso heller kann die Umgebungs- und die Bühnenbeleuchtung sein – und umso überzeugender wirkt die gesamte Illusion.

Der Christie Boxer 4K30 mit einer Helligkeit von 30.000 Lumen und einer Auflösung von 4K eignet sich hierfür perfekt. Als derzeit kleinster, intelligentester und effizientester 30K-Projektor auf dem Markt projiziert er hellstes Licht genau dort, wo es gebraucht wird. So lassen sich mit Holo-Gauze optimale Ergebnisse erzielen.

Stuart Warren-Hill wartet jedoch sehnlichst auf den effektvollen Einsatz eines Christie CP42LH-Kinoprojektors mit RGB-Laser und einer Lichtleistung von 60.000 Lumen vor einer Holo-Gauze-Leinwand. „Das wird der Tag sein, an dem Realität und Illusion wirklich verschmelzen“, so meint er.

Das Beste kommt noch
Obwohl die Effekte von Holo-Gauze schon jetzt scheinbar dreidimensionale Elemente liefern, wird der Einsatz von wirklich stereoskopischer Projektion mit aktiven 3D-Brillen den Eintritt in eine ganz neue Ära einleiten. Warren-Hill ist der festen Überzeugung, dass sich das wahre Potenzial dieser Erfindung erst noch zeigen wird und dass die versprochene Interaktion zwischen Performer, Projektion und Publikum gerade begonnen hat. Fast beiläufig erwähnt er Pläne, Projection-Mapping-Performances über Wii-Controller zu steuern, und schildert seine Visionen von Motion-Tracking und gigantischen Leinwänden in Outdoor-Arenen.

Bei der Frage, welche Anwendungen er sich für seine Erfindung wirklich wünscht, zögert er kurz – vielleicht um zu überlegen, ob seine Antwort etwas zu ambitioniert klingt. „Ich würde gerne den Bogen des Wembley-Stadions in eine riesige Holo-Gauze-Leinwand verwandeln, 3D-Inhalte mit dem leistungsstärksten RGB-Projektor, den ich finden kann, erzeugen und Nord-London die größte Light-Show bieten, die es je gesehen hat.“

Nein, wir finden diese Pläne nicht zu ehrgeizig – denn auch wir glauben, dass das Abenteuer gerade erst begonnen hat!

* Das ESC-Punktesystem ist so unerklärlich wie seine Beliebtheit – tatsächlich erzielten all diese Beiträge Spitzenbewertungen.
 
** Eine weitere unerklärliche Eurovision-Tatsache. SBS, der Host Broadcaster von Australien, ist Mitglied der Europäischen Rundfunkunion (European Broadcasting Union, EBU).

*** Gerriets. Europäischer Vertriebspartner und Distributor in Europa, UK und Russland.