Wenn Sie das nächste Mal durch eine Straße in der Stadt laufen, sollten Sie einmal nach oben schauen und die Architektur über den auffälligen Schaufenstern betrachten. Hier, im zweiten Geschoss, finden Sie, häufig von Firmenschildern unberührt, das verborgene Gesicht der Stadt, eine weniger geplante, eigenwillige urbane Welt der einst modernen Stile und längst vergessenen Verzierungen.

Das ist das Besondere an Städten: Manchmal verstecken sich die größten Schätze direkt vor unserer Nase. In Paris die Art-déco-Schmiedearbeiten; in New York die Beaux-Arts-Gebäude; in London das mittelalterliche Mauerwerk – Kunstwerke der Architektur entdeckt man häufig einfach durch einen Blick nach oben. AV-Technologie und -Techniken lassen verborgene Stadtansichten jetzt jedoch in neuem Licht erstrahlen. Es ist zwar möglich, selbst die größte Stadt in gleißendes Licht zu tauchen, doch die erfolgreichsten Projektionsmapping-Events und Lichtfestivals sind die, die sich in die Umgebung, die sie hervorheben wollen, einfügen. Gleichzeitig kommen uns bekannte Straßen auf einmal ganz fremd vor und offenbaren längst vergessene Geheimnisse. 

Der scharfsinnige Blick eines Künstlers

Projektionsmapping--Events werden mit kompakter Projektion mit hoher Lichtleistung, LED-Beleuchtung und Warping- und Blending-Software möglich gemacht, doch Lumen und Rechenleistung allein können ohne den scharfsinnigen Blick eines Künstlers, der all dem eine Richtung gibt, nichts ausrichten. Durch die Technologie wird diese Vision entfesselt, damit wir sie alle sehen und unsere Umgebung neu erleben können.

Es gibt bekannte, große Projektionsmapping-Events wie Bharat Bhagya Vidhata in Indien, ein riesiges, kulturelles Happening in Neu Delhi, das am Roten Fort aus dem 17. Jahrhundert stattfindet und von MSS World in Auftrag gegeben und installiert wird. Der Content wird von Knownsense Studios entwickelt. Hier liegt der Schwerpunkt auf dem kulturellen Erbe und es werden Themen wie der Freiheitskampf, die Entschlossenheit und Errungenschaften Indiens behandelt. Doch das Fort selbst ist der Star. Diese Geschichten von der hart erkämpften Unabhängigkeit sind noch eindrücklicher, wenn sie auf die Mauern des Ortes projiziert werden, wo sich viele der Ereignisse zugetragen haben, die nun mit einer einzigartigen künstlerischen Vision zum Leben erweckt werden.  

Eine halbe Weltreise entfernt in Australien findet Vivid Sydney statt, ein ganz anderes Festival mit einer ganz anderen Einstellung: Das Ziel hier ist es, „die Seele der Stadt zu enthüllen“ und den physischen Ort mit seinem künstlerischen Leben und seiner Kultur zu verbinden. Natürlich wird die Sydney Harbour Bridge beleuchtet – alles andere wäre undenkbar – doch dieses Jahr soll auch der Hauptbahnhof von Sydney beleuchtet und interaktiv gestaltet werden, dank Christie Crimson 3DLP®-Projektoren, die von The Electric Canvas zur Verfügung gestellt werden. Vivid Sydney zelebriert die Kreativität um ihrer selbst willen. Die Botschaft, die vermittelt wird, ist: Das sind wir, schaut her, was wir hier machen und wie inspirierend wir sein können.

Urbaner Zusammenhalt

Städte werden sich immer verändern. Mit dem Aufkommen von Homeoffice und Online-Shopping verlieren unsere Städte wahrscheinlich ihre Bedeutung als Orte des Handels und werden im Bereich der Kultur eine stärkere Rolle übernehmen. Projektionsmapping-Events und Lichtfestivals bringen die Kultur auf einzigartige Weise auf die Straße und Plätze unserer Städte, auf denen sie zuvor gar nicht so präsent war. Doch dann werden sie zum echten Publikumsmagneten. Hier geht es um mehr als Unterstützung der Kunst durch Technologie: Technologie lässt vielmehr Kultur entstehen und stärkt den urbanen Zusammenhalt zwischen einigen der bekanntesten und doch unentdeckten Orten.

Schauen Sie nach oben. Dort gibt es viel zu sehen. Dort ist Ihnen bisher so einiges entgangen.