Mit dem Blick nach vorn.
Im THEMUSEUM geht es nicht um die Vergangenheit.
Museen wollten uns schon immer Erstaunliches zeigen – und uns erklären, warum wir darüber erstaunt sein sollten. Für viele Museen bedeutet das, den Blick in die Vergangenheit und auf altertümliche Artefakte zu richten und diese mit ausführlichen Erklärungen zu versehen. Aber ist es nicht genauso wichtig, das Besondere in der modernen Welt zu verstehen? Wie können wir wirklich würdigen, wie wir hierher gekommen sind, ohne zu verstehen, wo wir sind?
Ausstellungsstücke mit Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft zugleich machen THEMUSEUM zu einem besonderen Ort. Der riesige Erfolg – vor allem bei Familien und Kindern – beruht größtenteils darauf, dass es keine Sammlung gibt. Damit wird die dargestellte Sicht auf die Welt nicht von den Gegenständen in seinem Besitz geprägt.
David Marskell, CEO bei THEMUSEUM, erzählt uns die Geschichte. „Wir locken jetzt über 100.000 Besucherinnen und Besucher im Jahr an und darunter sind mehr Kinder und Familien als je zuvor. Kein schlechter Schnitt für eine Gegend mit einer Bevölkerung von etwa 600.000. Zu den Ausstellungen der letzten Zeit gehören The Rolling Stones Unzipped, die das Publikum total umgehauen hat, und wir hatten Veranstaltungen zu Warhol, zu Dinosauriern und zur Titanic.“
Und er hat interessante Ansichten darüber, wofür sich Kinder interessieren.
„Ich glaube, es ist an der Zeit, dass Museen aufhören, sich um ihre Sammlungen zu sorgen und anfangen, mehr zu interpretieren. Wenn Kinder etwas zu einer Gitarre oder alten Kulturen wissen wollen, gehen sie auf eine Website, finden 48 Beispiele und lesen alles über das Thema. Aber jemandem mit einer Gitarre gegenüber zu stehen und Fragen dazu zu stellen, sie anzufassen und die Schwingungen zu spüren, ist eine ganz andere Dimension, die man online nicht nachbilden kann.“
Dieser experimentelle, interpretierende und, ja, Instagramm-freundliche Ansatz ist erfrischend ungekünstelt und hat zu Ausstellungen wie der neuen digitalen Galerie EYEPOOL im THEMUSEUM geführt, die kürzlich „IMPOSSIBLE GEOMETRIES“ (Unmögliche Geometrien) eröffnet hat. Im EYEPOOL werden 14 1DLP®–Laserprojektoren aus der Christie Inspire-Serie eingesetzt, um ein immersives Erlebnis zu erschaffen, bei dem das Publikum auf seinem Rundgang von Content begleitet werden. Im Inneren der Galerie kommt man nicht umhin, die Grenzen und Schranken der physischen Umgebung in Frage zu stellen. Die von Axis-Z Media Arts (AZMA) erstellten Inhalte hinterfragen unsere Wahrnehmung vom Hier und Jetzt und fordern uns auf zu überdenken, ob Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft wirklich so getrennt voneinander existieren, wie wir glauben.
Doch das ist THEMUSEUM, und wenn uns ein Erlebnis geboten wird, kommen Interpretation und Bildung sicherlich nicht zu kurz. Im Bereich The Underground Studio MakerSpace können Studierende praktische Erfahrungen sammeln: Mit Hilfe von leitfähigem Band und Faden lernen sie, wie Leiterplatten funktionieren, oder programmieren mit der Scratch-Plattform ihre eigenen Animationen.
David Marskell berichtet weiter: „Weil die Gegend um Kitchener und Waterloo für ihre Technologie bekannt ist – hier hat Blackberry das erste Smartphone entwickelt – sind digitale Räume für uns etwas ganz Natürliches. Christie als einen Innovator in Sachen visueller Technologie zum Nachbarn zu haben, ist sicherlich auch ganz hilfreich. Um als Museum erfolgreich zu sein, muss es relevant für die gelebten Erfahrungen seines Publikums sein und mehr bieten, als online zur Verfügung steht.“
Man muss den Leuten erstaunliche Dinge zeigen – und zwar auf erstaunliche Art und Weise.